Fahrzeugbau - BR 119 140-2

Fahrzeugbau - BR 119 140-2

Durch viele Reisen in der Kindheit war die Lok mehr als bekannt. Auch in den heimischen Gefilden waren diese Loks immer zu sehen und konnten noch lange bis in die 1990er Jahre im Dienst beobachtet werden. Daher war der Wunsch schon lange vorhanden, diese Lok auch in der Baugröße Null zu besitzen. Dieser Wunsch ist nun dank eines Bausatzes vom Prager0-Club in Erfüllung gegangen. Mittlerweile steht die genaue Lok auch schon fest. Es soll die 119 140-2 werden. In Dienst gestellt im Jahr 1983, wurde Sie 1984 nach einem Unfall in "Bad Kleinen" bereits wieder außer Dienst gestellt. Also frisch ans Werk...
Zunächst stand die Begutachtung der Bausätze an. Mit einem befreundeten Modellbahner, für den ein Bausatz mitbestellt wurde, wurde das bereits heiß ersehnte Packet geöffnet. Zum Vorschein kam ein fertig montiertes Fahrwerk, das bereits ein gutes Eigengewicht, vier Fahrmotoren und sehr detailierte Fahrwerksblenden vorweisen kann. Weiterhin waren sehr gut verarbeitete Ätzbleche mit den Gehäuse- und Anbauteilen enthalten. Weiterhin war ein kleiner Karton dabei, worin Kleinteile für die Inneneinrichtung der Führerstände und für das Fahrgestell enthalten waren, nebst einem USB-Stick, auf dem viele Bilder für den Zusammenbau enthalten sind.
Die für den Weiterbau nötigen Teile wurden aus den Ätzblechen herausgetrennt, entgratet, versäubert, zum Teil bereits gefaltet und in einen Sortierkasten untergebracht.
Um in das Löten von Messingteilen wieder reinzukommen, hat sich der Erbauer zunächst die Tanks, Führerstände sowie die Schneepflüge vorgenommen. Die einzelnen Teile wurden den Näten entsprechend gefaltet, aufeinander angepasst und verlötet. Doch seht Euch die Endergebnisse selbst an.
Die Tanks und die Schneepflüge wurden bereits in diesem Stadium einmal an das Fahrwerk montiert, um zu sehen, wie die Bauteile an dem Fahrwerk der Diesellok wirken. Anschließend wurden die Rückwände der Führerstände gefaltet, die Ecknaht gelötet und Kontermuntern über die Vorhandenen Bohrungen gelötet. Hier an dieser mal ein wichtiger Hinweis: Nach jedem die Lötarbeiten an einem Bauteil oder einer Serie von gleichen Bauteilen abgeschlossen ist, werden diese mit fließendem Wasser, Scheuermilch und einer alten Zahnbürste gründlich abgewaschen, um Reste des Flussmittels (Säure) und andere Verunreinigungen gründlich zu entfernen.

Weiterhin wurden, um die Außmaße der Lok schon einmal abschätzen zu können die Führerstände an ihre Haltespanten geschraubt. Auch das Dachblech wurde zur Probe bereits einmal aufgelegt. Die auf dem Bild zu sehenden Spanten haben Biegeelemente gehabt, die zu biegen und die Ecknähte zu verlöten waren. Somit erhöht sich die Festigkeit eines jeden Spantes.

Eine kleine Fingerübung war es schon, als es um die Luftschläuche für die Pufferbohle ging. Jeder Luftschlauch besteht aus zwei Hälften, die zusammengefaltet einen Schlauch nebst dem Absperrhahn ergeben. Heiße Finger waren garantiert. Viel Spaß beim Betrachten der Ergebnisse.

Für den folgenden Bauabschnitte, dem Aufbau des Lokkastens verabredete sich Hans-Christian mit einem Stammtischkollegen aus Hannover, der bereits einiges an Erfahrung im Bereich des Messingbaus von Lokomotiven und Waggons gesammelt hat. Nicht das sich Hans-Christian, das nicht auch so zugetraut hätte, nur es gab Bauschritte, für die vier Hände notwendig waren.


Zunächst mussten die Längsseiten der Lok, die jeweils aus zwei aufeinander gelöteten Blechen bestehen sollen, gefertigt werden. Nachdem das "Rahmenblech" und das "Sichtblech" miteinander verlötet waren, ging es mittels Schraubstock, Zulagen, Druckleisten, Schraubzwingen und einer Kontrolllehre an das Abkanten der Seitenwände.

Die folgenden Bauschritte bestanden darin den Lokkasten zusammenzufügen. So wurden die Spanten auf einer Lokkastenhälfte an die entsprechenden Stellen aufgelötet. Hier musste auf Winkligkeit geachtet werden. Gleiches galt für das Anlöten der anderen Seite. Weiterhin wurden die Frontpartien angefügt.

Nun ging es daran, das Dach auf den Lokkasten zu bringen. Auch das Dach besteht wie die Seiteile des Lokkastens aus zwei Bauelementen. Diese Elemente mussten zunächst vorgebogen und miteinander verlötet werden. Anschließend wurde das Bauteil auf dem Lokkasten platziert, fixiert und schließlich fest verlötet. Auf den folgenden Bildern ist der Endstatus dieser Arbeiten zu sehen. Zum Biegen der Dachbauteile wurden Kunststoffrohre mit einem Querschnitt von 2" und 5" verwendet.

Die Aufrüstung des Lokkastens mit den Detailelementen stand als Nächstes auf dem Programmpunkt. Die nun folgenden Bilder und Texte zeigen das Aufbrimgen von rund 40 Bauteilen in zwei Tagen. Zwischendurch mussten Flächen wieder mit der Dremelbürste gereinigt werden. Das alles nimmt immer eine gewisse Zeit in Anspruch.

Zunächst wurde die Detailbleche für die Pufferbohle aufgebracht. Diese wurden bereits mit Kupplungsmaul und den Pufferflanschen aufgerüstet. Dies sind somit kombinierte Bauteile, die aus 4 Einzelteilen bestehen. Anschließend wurde ein Messingrohr mit einem Durchmesser von 4 mm auf beiden Lokenden eingefädelt. So konnten die Pufferhülsen waage-, lotrecht und fluchtend eingebaut werden.

Eine der unschöneren Arbeiten ist das Versäubern von Kanten und das Entfernen von Lötzinnresten auf dem Messingbauteilflächen mittels eines Dremels und den dafür notwendigen Stahldrahtrundbürsten, Aber wat mut, dat mut.

In den nächsten Schritten wurden die Blendrahmen der Führerstandfenster angepasst, aufgelötet und die Kanten zum Dach mittels Nagelfeilen (soft) aus einer bekannten Drogerie verschlichtet.

Nachdem die Dachübergänge verschliffen und die Pufferbohle auf der Oberseite und der Front mit der rotierenden Bürste gereinigt wurde, sollte das Laufblech auf der Pufferbohle verlötet werden. Dazu wurde die Fläche der Pufferbohle mit Lötwasser und ein wenig Lötzinn flächig verzinnt. Gleiches wurde mit dem aufzulötenden Bauteil vollzogen. Anschließend wurde das geriffelte Laufblecht aufgelegt, in seiner endgültigen Position mit metallenen Haarklammern fixiert und mit dem Modell verlötet.

Die gleiche Vorgehensweise wurde beim Aufbringen der an beiden Lokenden vorhandenen Wartungstüren angewendet.

Zum Aufbringen der Lampenringe waren 4 Hände erforderlich. Gott sei Dank war ein Hobby-Kollege anwesend, der für die notwendige und wichtige Unterstützung sorgte.

Ein weiteres wichtiges Detail ist die Zugfunkantenne. Dieses Bauteil ist leider in der Fachliteratur nur auf Bildern zu sehen. Konkrete Beschreibungen und Maße sind hier leider nicht vorhanden. Daher wurde sich für die ungefähre Nachbildung des Details entschieden. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen.

In der letzten Bausitzung war es an der Zeit verschiedenste Anbauteile an den Lokkasten zu bringen. Darunter sind die Scheibenwischer, verschiendenste Griffstangen und Luftschläuche. Bei den Griffstangen wurde die Biegelehre von Spur0-Tuning verwendet. Jede Griffstange wurde einzeln gebogen und angelötet. Die Luftschläuche wurden bereits zum Anfang des Bauprojektes vorgefertigt. Nun wurden sie an die Pufferbohle gebracht. Auch die Puffer mussten noch gebaut werden. Dazu muss erwähnt werden, dass die Puffer aus drei Bauteilen, dem Pufferteller, dem Stoßrohr und dem Flanschring, bestehen. Das war gar nicht so einfach, aber nach dem alle vier Puffer zusammengelötet waren, kam einem das gar nicht so schwer vor. Das lag mitunter unter auch an der gesammelten Erfahrung.


Doch nun seht selbst was sich an der Lok so getan hat.

Die nächsten Arbeitsschritte umfassen das Anbringen im 3D-Druck hergestellter Außenbauteile des Lokgehäuses, sowie die Fertigung der Frontbeleuchtung. Die Bilder dazu werden während der Bauphase gemacht und selbstverständlich auch hier gezeigt.

Bis dahin bitten wir um etwas Geduld.


Ihre IG Spur0-Team

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